Samstag, 24. August 2019

Lafonisi, über die Geschichte des Namens und wie er deformiert wird

Elafonisi, nicht Elafonisos und ganz korrekt Lafonisi auf dem i betont. So heisst es richtig.
Wann dem Lafonisi ein E vorangestellt und dann von vielen so kopiert wurde ist nicht bekannt.
Sogar auf Landkarten heisst es Elafonisi. Die Kreter der Nachbarschaft wissen es aber noch. Es heisst Lafonisi, denn der Name kommt vom Verb lafito  (λαφιττω, λαφύσσω ) was gierig verschlucken, runterschlingen usw. bedeutet.

In der Gegend sind früher viele Schiffbrüche geschehen. Die Schiffe und Boote die Schiffbruch erlitten haben wurden im Volksmund "vom Meer verschluckt".
 Also war die kleine Insel die " Insel die verschluckt".
Das ganze habe ich recherchiert weil ich einem Artikel begegnet bin wo sich jemand darüber beklagt dass auf den Straßenschildern die den Weg zum Strand zeigen  Elafonisos geschrieben ist.
Für jemanden der nicht Griechisch kann ist das nicht so relevant. Vielen Touristen wird es gar nicht aufgefallen sein. In der englischen Übersetzung gibt es auch keine Betonungzeichen.
 Einen Kreter aber kann so viel Ignoranz oder Unwissen schon ärgern.
Es ist einfach falsch. Es gibt eine kleine Insel mit diesem Namen. Sie liegt oberhalb von Kithira, Nahe am Peloponnes.
Wie ich bei Google festgestellt habe, gibt es da einen Strand der ganz ähnlich ist wie unser Lafonisi.
Hoffen wir, das dieser Fehler bald behoben wird und der Strand nicht eines Tages von allen Elafonisos genannt wird.


Donnerstag, 22. August 2019

Chrissi Island

An einem Freitag war es so weit. Das perfekte Wetter, fast kein Wind.Ich empfehle es Niemanden und doch habe ich es wieder gemacht. Ich weiß schon nicht mehr zum wievielten male, der Ausflug nach Chrissi Island. Ich nenne es in diesem Bericht von jetzt einfach nur die Insel, wie alle Leute von Ierapetra. Dieses mal ist mein Sohn schuld, ein Teenager der Action will und ich habe mich überreden lassen.
Mit Freude habe ich festgestellt, dass unser Verwandter, ein Cousin meines Mannes neu auf einem der kleinen Boote arbeitet.

Wir fahren immer mit dem Boot auf dem er arbeitet.
Dieses Jahr sind wir also mit der Christina rüber gefahren.
https://daily-cruises.gr/chrissi-island-cruise-program/
Das wichtigste für mich war, wann wir gehen würden. Um einen Sonnenbrand zu vermeiden mussten wir schon möglichst braun sein und das Wetter musste mitspielen. Das heißt möglichst wenig Wind, denn mir wird es schlecht bei Seegang.
 Um 11:30h mussten wir beim Boot sein, aber das war eigentlich schon zu spät. Alle Schattenplätze waren schon weg .Ich weiß nicht ob das Schiff immer gleich im Hafen liegt. Jedenfalls war Steuerbord die Schattenseite. Diese Seite ist die bessere Seite für die Passagiere. Nicht nur weil man da im Schatten sitzt, sondern auch weil man von da die Insel als erstes sieht, also auch keine Leute vor der Linse hat beim Fotografieren. Fotografieren, das muss einfach sein. Immer wieder bin ich so überwältigt vom Anblick wenn das Schiff plötzlich im kristallklaren, karibikblauen Wasser ist.
Dank Steuerbordseite kann ich nun aber ungestört Ierapetra bei der Ausfahrt des Bootes fotografieren.



So in der Sonne wollten wir dann aber nicht lange sein.  Bald setzten wir uns in die Mitte des Bootes. Trotz so wenig Wind und Wellengang hat es ganz schön geschaukelt. In der Nähe der Insel, nach etwa einer Stunde wird es besser.  Die ersten Bilder der Insel sind dann doch nicht so berauschend, deshalb nur eines, um die Farbe des Meeres zu zeigen.





Zum anlegen muss das Boot um die Insel herum auf die Südseite.
Beim ersten Anblick der Taverne schlägt mein Herz immer höher.


Da lebte ich einmal Monate lang. Noch jung und frisch verliebt als möchte gern Hippie. Eigentlich habe ich die Hippiezeit verpasst. Da war ich noch ein Kind, aber da auf der Insel, da gab es sie noch und es gibt sie noch heute. Natürlich haben wir nicht von Luft und Liebe leben können. Ein Cousin meines Mannes hatte damals mit seinem Bruder die erste Taverne hier gebaut und außer Fischer auch Touristen bedient. Da hatten wir unser Essen verdient. Täglich gab es frischen Fisch, Krebse und auch oft Hummer. Mir war gar nicht bewusst was das für ein Luxus das war.
Damals war die Taverne noch illegal. Über die Art der Abfallentsorgung schreibe ich besser nicht. Es war haarsträubend. Das konnte ich schon damals nicht begreifen, dass man den Abfall nicht zurück auf Kreta bringt. Ich konnte damals noch kaum Griechisch, schon deshalb hatte niemand auf mich gehört.
Noch heute ist der Abfall ein riesen Problem es sind mittlerweile solche Mengen, dass er immer wieder illegal verbrannt wird statt zurück gebracht. Deshalb wäre es gut, wenn die Touristen nicht die aufgestellten Abfallkübel benutzen würden, sondern jeder seinen Müll wieder mitnimmt.
Eine Tafel mit der Aufschrift  Don't lief anything then your fusstepp macht darauf aufmerksam.
Inzwischen sind sogar die Fußabdrücke ein Problem für die Natur. Die Fusstepps der vielen Besucher sollen daran Schuld sein, dass dem Weg zu Golden Beach entlang, die Wurzeln der seltenen Zetern nicht mehr unterm Sand sondern in der Luft sind.
Endlich angekommen auf der Insel machen wir, was so ziemlich alle machen.
 Wir suchen uns nicht etwa einen ruhigen Strand. Solche gibt es tatsächlich noch. Nein wir pilgern zum Golden Beach.
Mein Sohn ist der Meinung, wenn er schon auf der Insel ist , dann geht er an den schönsten Strand und das ist er nun mal Golden Beach.
 Bevor man hinläuft wird man vorgewarnt: 
Liegen gibt es nur im Doppelpack. Mit Schirm 20 Euro.

Wir haben unseren eigenen Sonnenschirm dabei. Ich versuche mit dem geöffneten Schirm über die Insel zu laufen was mir aber wegen des Windes nicht gelingt, also bekomme ich voll die Mittagssonne ab. Windstärke 1 in Ierapetra bedeutet schnell mal 3-4 Bft auf der Insel.
Zum Glück war es gerade noch genug ruhig dass ich den Schirm am Strand aufstellen konnte. Aber nicht offen lassen wenn wir nicht da waren. Eine kleine Böe und schon ist er weg.
So sieht es dann aus am Golden Beach:
Der Strand ist wunder schön zum fotografieren. Pech sind wir so viele Leute da.
 Gegen vier Uhr wird es dann besser, denn die ersten Boote fahren schon wieder zurück.
 Es gibt dann auch wieder freie Liegen. Das Wasser habe ich dann vergessen zu fotografieren. Jetzt musste ich es genießen.
Der Strand ist optisch wunderschön, Die kleinen Muscheln am Uferstreifen sind wieder mehr geworden. Anscheinend hat der Hinweis an die Touristen dass das Mitnehmen der Muscheln verboten ist Früchte getragen. Aber im Wasser hat es Felsplatten die man erst überwinden muss, was vielen missfällt. Wenn man diese hinter sich hat, dann ist es wirklich toll. Man kann Fische sehen, sogar ohne Taucherbrille und man kann weit hinaus laufen. Nachdem die meisten Touristen weg sind kann man sogar ungestört schwimmen. Auch die Dauerbeschallung mit Musik von der Strandbar hört man nicht mehr.
Noch vor fünf Uhr kehren auch wir zur Südseite zurück. An der Anlegestelle herrscht Hochbetrieb.

Unser Boot wird das letzte sein. Genug Zeit um das Mahnmal an Nikos zu besuchen.
 Er war der Cousin meines Mannes der fasst sein ganzes Leben auf der Insel verbracht hatte. Nach dem er seine Taverne nicht mehr haben durfte, hatte er nur noch privat für seine Gäste gekocht. Leider hatte man ihm das zum Schluss auch nicht mehr gegönnt, denn das Wohnen auf der Insel ist offiziell nicht mehr erlaubt und seine Hütte wurde mehrmals bei Säuberungsaktionen abgerissen.
Was im Hintergrund auf dem Bild zu sehen ist, das hätte sich Nikos wohl nie vorstellen können.
 Da steht ein Helikopter. VIPs lassen sich mit dem Helikopter auf die Insel fliegen. Was sie dann da anderes machen können als jeder Normalsterbliche weiß ich nicht.
Um 18:00h mussten wir dann aufs Boot zurück. Eine halbe Stunde später als normal bei der Christina, weil andere Boote die Tour an diesem fast windstillen Tag zweimal gemacht haben. Es kann immer nur ein Boot anlegen auf der Insel.
Die Christina hat auf der Rückfahrt einen Schwimm Stopp eingeplant. Nicht auf dem offenen Meer natührlich, sondern nahe der Insel bei einem Strand auf der Nordseite wenn es das Wetter zulässt. Bei Wind auf der Südseite. Da ist dann halt nicht so Karibikfiling. das Highlight für meinen Sohn vom Boot ins Wasser springen.
Es auch Wein oder Cola zum trinken und dazu Wassermelonen, ist im Preis inbegriffen.
 Bei dem Stopp kann man Fische schwimmen sehen und auf dem Meeresgrund liegen Sonnenbrillen. Ein wenig zu tief um sie rauf zu holen.
Die meisten genießen diesen Schwimm Stopp. Andere würden jetzt lieber nach Hause fahren.
  Um 19.00h mit einer Stunde Verspätung kommen wir dann wieder in Ierapetra an.
Übrigens dieses Jahr ohne Sonnenbrand geschafft und ich glaube es war nicht mein letzter Trip nach Chrissi Island. Das nächste mal bleibe ich dann aber über Nacht auch wenn verboten. Denn der Sonnenauf- und Untergang das ist einfach das schönste der Insel.